Die Pfarrei Čerin – ist das Zentrum von West-Brotnjo und der Sitz der gleichnamigen Pfarrei mit etwa 4800 Einwohnern. Früher war dieser Ort der Verwaltungssitz der Gemeinde, bevor er nach Čitluk verlegt wurde. Der Schutzpatron der Pfarrei ist der heilige Stephanus, der Erste Märtyrer, dessen Fest am 3. August gefeiert wird.
Im Dorf wurde ein beeindruckendes Denkmal errichtet, um der gefallenen Verteidiger zu gedenken. Čerin ist heute das religiöse, bildungsbezogene, wirtschaftliche und geografische Zentrum von Ober-Brotnjo.
Mit dem Bau der Kirche ist eine Legende verbunden, die wie folgt lautet:
Die Verwaltung der Franziskanerprovinz beauftragte Pater Marijan Miletić 1863, eine Kirche zu bauen. Er begann, das Gebiet zu erkunden, um einen geeigneten Ort für die Kapelle zu finden. Das größte Problem war, ein Grundstück zu finden, das nicht im Besitz eines Türken war, da diese den Franziskanern kein Land verkaufen wollten, selbst nicht für viel Geld.
Während seiner Suche stieß Pater Marijan in der Nähe der Quelle Čerinac auf einen Hügel, der niemandem gehörte. Als er mit erfahreneren Leuten darüber sprach, erfuhr er, dass die Türken behaupteten, solches Land gehöre demjenigen, auf dessen Grundstück es angrenze.
Wie Pater Andrija Nikić in den Aufzeichnungen von Pater Duje Ostojić beschreibt, ließ sich Pater Marijan bei der Familie von Ivan Martinec nieder. Danach rief er einige vertrauenswürdige Männer zusammen. Sie bereiteten Stein, Holz und Stroh vor. Bei Einbruch der Dunkelheit errichteten sie eine Hütte aus Trockenmauerwerk und deckten sie mit Stroh. Sie errichteten ein Feuer im Inneren, damit das Dach und die Wände schnell verrußt und alt aussahen.
Als der türkische Landbesitzer, der den Hügel beanspruchte, das Feuer sah, kam er zur neu errichteten Hütte. Am nächsten Tag meldete er den Fall dem Gericht. Dieses schickte Gutachter vor Ort. Die Gutachter sahen eine scheinbar alte Hütte mit einem verrußten Dach und einem alten Herd. Nach türkischem Recht konnte das Gebäude nicht abgerissen werden.
Der Aga protestierte erneut, konnte jedoch keine Eigentumsdokumente vorlegen. Daraufhin erklärten die Gutachter den Hügel als Kirchengrundstück.