Weinberge

Die Gemeinde Čitluk ist das größte Weinanbaugebiet in Bosnien und Herzegowina. In einer der wirtschaftlich am stärksten entwickelten Gemeinden des Landes besitzt fast jede Familie einen eigenen Weinberg und produziert ihren eigenen Wein, was die tiefe traditionelle Verbindung zwischen Mensch und Weinrebe widerspiegelt. Hier wird der Weinbau seit Jahrhunderten gepflegt, und es werden die besten autochthonen Weine genossen, die für die Winzer und Weinbauern von Brotnjo eine Belohnung für ihre mühevolle Arbeit darstellen.


Die Qualität des Weins aus Brotnjo wird seit jeher geschätzt, wie auch die Urkunde des bosnischen Bans Tvrtko aus dem Jahr 1353 belegt, in der in der berühmten „Čitluk-Urkunde“ die hochwertige Qualität des Weins aus dieser Region erwähnt wird. Der heilige Papst Johannes Paul II. probierte diesen Wein während seines Pastoralbesuchs in Bosnien und Herzegowina im Jahr 2003. Auch der ehemalige Pfarrer der Pfarrei Brotnjo, Pater Petar Bakula, schrieb über die Zentren des Weinbaus in Brotnjo. So bezeichnete er Vionica als Ort des Weins, Paoča als herausragend in der Produktion hervorragender Weine und Blizanci als den schönsten Teil des Brotnjo-Feldes, wo exzellente Weine hergestellt werden.


Dem Wein in Brotnjo wurden zahlreiche Lieder und Volkstänze (Bećarci) gewidmet, und es wurden viele Kunstausstellungen organisiert. Jedes Jahr im September wird zu Ehren der Weinlese in Čitluk die kulturell-wirtschaftlich-touristische Veranstaltung „Tage der Weinlese“ abgehalten. Brotnjo ist, da sind sich alle einig, eine Region, die jeden Gast mit erstklassigem und hochwertigem Wein bewirtet. Jeder, der diesen fruchtbaren Landstrich besucht, wird die Verbindung von Natur, Tradition und Qualität spüren.

STEIN-WEINBERGE

Der „Weinberg im Stein“ – ein weltweit einzigartiger Weinberg – befindet sich im südlichen Teil von Brotnjo. Seine Einzigartigkeit liegt darin, dass er eine steinige Wüste in eine Oase voller Reben und Trauben verwandelt hat. Die Pflanzung dauerte von 1981 bis 1984. Die Plantage erstreckt sich über eine Fläche von 100 Hektar, auf der die autochthone Weinsorte Žilavka angebaut wird.

Dieses Vorhaben glich in den Anfangsphasen der Errichtung einem unmöglichen Unterfangen, da die Menge an Erde an diesem Standort vernachlässigbar war und über 70 Prozent des Untergrundes aus fragmentiertem Kalkstein bestand. Die Trauben werden mit moderner Ausrüstung in der Weinkellerei Čitluk verarbeitet. Durch kontrollierte Fermentation entsteht daraus ein erstklassiger trockener Weißwein.

Ausgehend von der Annahme, dass der Charakter des Weines stark vom Ambiente abhängt – in diesem Fall vom Stein, auf dem die Trauben wachsen – hatte der Produzent die Idee, den Wein KAMENO (Steinwein) zu nennen. Dieser wird seit 1990 hergestellt.