Krstivode, auf einem Hügel oberhalb von Dobre Selo gelegen, ist bekannt als eine der ältesten Missionsstätten Herzegowinas, deren Ursprünge bis ins Jahr 1308 zurückreichen.
Der Name Krstivoda ist einzigartig. Häufiger begegnet man Bezeichnungen wie Krstina, Krstine, Crkvina oder Crkvine, aber Krstivoda ist einmalig. Das allein spricht für die Besonderheit dieses Ortes und seine Bedeutung. Der Name leitet sich aus den Wörtern „krsti“ (taufen, segnen) und „voda“ (Wasser) ab, also „der Ort, an dem das Wasser gesegnet wird“.
Historiker sind sich einig, dass hier im Laufe der Geschichte an Epiphanie (Vodokršće) das Wasser gesegnet wurde und Gläubige sich versammelten, um das geweihte Wasser mit nach Hause zu nehmen – für ihre Familien, ihr Vieh und ihren Besitz. Zu Krstivode kamen nicht nur Gläubige aus Dobre Selo, sondern aus der gesamten Pfarrei Brotnjo, die in der Vergangenheit sehr weitläufig war.
Auf Krstivode befinden sich zwei steinerne Zisternen (Čatrnje). Besonders an diesen Zisternen ist, dass sie sich auf einem Hügel befinden und ausschließlich Regenwasser sammeln. Sie verfügen über keine Rinnen oder Dachabläufe, dennoch wird berichtet, dass diese Zisternen niemals trocken gefallen sind. Der Überlieferung nach wurde eine Hälfte (die rechte Seite vom Eingang der Missionsstätte aus gesehen) für die Segnung genutzt, während die andere für Trinkwasser bestimmt war.
Nicht alle Gläubigen konnten der Wasserweihe an Vodokršće beiwohnen, aber sie kamen später, um das gesegnete Wasser zu holen, wenn es für sie am günstigsten war.
Nachdem die türkischen Eroberer die Kirche und das Kloster zerstört hatten, blieben die Zisternen bestehen. Diese Zisternen sind ein bleibendes Denkmal für die einstigen religiösen Bauwerke und die franziskanische Präsenz. Gleichzeitig wurden sie zu einem Treffpunkt für Gläubige und einer Quelle des Segens. Hier wurde der Glaube bewahrt und trotz aller Verfolgungen weitergegeben.